Knapp geklappt: Titel erfolgreich verteidigt!
Das Team um Capitano Oliver Sequenz siegt im Nations Cup mit fünf Pünktchen Vorsprung vor Gastgeber Spanien.
Deutschland hat den Nations Cup gewonnen. Auf Gran Canaria hat das Team der DMGG den Titel von 2018 erfolgreich verteidigt. „Ihr seid eine tolle Truppe und ich bin wahnsinnig stolz auf euch.“ Mit Tränen in den Augen hat Team–Chef Oliver Sequenz die beiden Damen, Mariska Hoffmann und Birgit Mehl, in den Arm genommen. Die Jungs hat der Capitano vor lauter Freude fast geküsst. Denn mit 331 Punkten war es am Ende gegen die heimstarken Spanier mit einem Gesamtvorsprung von nur fünf Punkten äußerst spannend geworden.
Der Stolz über den Triumph hat aus harten Kerlen weinende, glückliche und strahlende Männer gemacht. Minutenlang haben sich Vize-Kapitän Oliver Tzschaschel und Ronny Bialek samt dessen Frau Ivonne bei einer Gala zur Siegerehrung in den Armen gelegen.
„Das ist ein Traum.“
Thomas „Rory“ Rohrmüller war schon 2018 dabei. Sprachlos hat er nur am Sekt der Sieger genippt und ganz tief Luft geholt. Kampf gegen die Emotionen eines Mannes, der in seinem Golferleben schon so manches durchlebt hat: „Einen Titel zu holen, ist wunderbar. Den dann mit neuem Team auch noch erfolgreich zu verteidigen, das ist ein Traum.“
Der Traum hat sich nach den beiden NationsCup–Runden auf Gran Canaria auch für den großen Schweiger aus Köln erfüllt. Waldemar Penner – mit seiner Frau Svetlana angereist – hat bei der Siegerehrung noch weniger als sonst gesagt. Dabei hatte er auf der Schlussrunde mit zwei Birdies die Kontrahenten aus Tschechien das Fürchten gelehrt. Und das mit geschwollener Hand. Die Schmerzen hat er ignoriert und im Team mit Helmut A. Metzen insgesamt 80 Punkte für die Mannschaft rangeschafft. Ein Debüt nach Maß, denn beide haben zum ersten Mal für die DMGG beim Nationenvergleich den Schläger geschwungen.
Traumpaar Birgit Mehl und Ralf Scheuerer
Herausragend aber war das Traumpaar der Woche: Birgit Mehl und Ralf Scheuerer. Das beste Ergebnis des gesamten Nations Cup: 44 Punkte im Scramble am ersten und 42 Punkte im Fourball am zweiten Tag (insgesamt einen Schlag besser als das ebenfalls großartige Duo Tzschaschel/Bialek). Großer Applaus bei der Siegerehrung nicht nur vom eigenen Team, auch von der fairen Konkurrenz aus Spanien (Platz 2), Italien (Platz 3), den Mannschaften aus Österreich,Tschechien, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz.
Für ihre Topleistung dürfen sich die beiden auf Kosten des Tourismusverbandes von Gran Canaria für ein langes Golf–Wochenende in einem 5–Sterne–Hotel auf der Sonneninsel entspannen. Um es mit Ralfs Worten zu sagen: „Joa geh, es is´ a Woahnsinn…“. Neben den Golfschlägern werden sie dann aber auch noch ihre Fahrräder im Gepäck haben.
Verletzung getrotzt
Entspannung hat sich auch Lambert Brosch verdient: Mit einer frischen Knieverletzung angereist, hat er sich im Team mit Mariska Hoffmann über die Runden und die Tage gequält. Aber aufgeben, um die am Kreuzband verletzte Stella Niehörster auf den Platz zu schicken, war für den Senior in dem tollen Team keine Frage. Bei der Siegerehrung hat er wie die anderen gestrahlt, sich stolz und glücklich eine Cap auf den sonnengebräunten Kopf gesetzt.
Auch Brosch war wie Oliver Sequenz, Ralf Scheuerer, Thomas Rohrmüller und Mariska Hoffmann 2018 schon dabei. Die Alten wissen um die Leistung der Neuen im Team, die dem Druck einer Titelverteidigung getrotzt haben – erfolgreich. Ein Novum in der Geschichte dieses Wettbewerbs.
Überglücklich waren alle – vorneweg Oliver Sequenz, der Capitano, bei seinem ersten internationalen Großeinsatz. Im Interview mit dem ORF für das TV-Golfmagazin „Players“ (Ausstrahlung noch im Oktober) war es für ihn eine ungewohnte Rolle, nicht der Interviewer, sondern der Befragte zu sein. Der Blick ging schnell nach vorne. 2022 steht die Europameisterschaft in Tschechien an. Da sind die Österreicher Titelverteidiger. Doch vorher wollen sich die beiden Kapitäne schon auf einen kleinen Turnieraustausch untereinander verständigen. Man merkt nicht nur hier: Bei aller sportlichen Konkurrenz steht immer das freundschaftliche Miteinander im Vordergrund.
Apropos Miteinander: In der Nacht nach dem Triumph ist der Capitano wie einst Tommy Fleetwood beim RyderCup mit dem Siegerpokal-Cup ins Bett gegangen. Geschlafen aber hat er an diesem 8. Oktober 2021 kaum – denn für ihn und das Team der Deutschen Medien Golf Gesellschaft hat sich mit der erfolgreichen Titelverteidigung auf Gran Canaria ein Traum erfüllt.
ham