Die Holländer hatten sich diesmal den Nations Cup for Golf playing Journalists gesichert und sich für den Norden entschieden. Ein klassischer Links Course auf Texel (sprich Tessel). Golfbaan de Texelse. Windig, eng, fieses Rough, anspruchsvoll. Wer mit Handicap 18 anreist spielt eine 22. Das sagt alles. Zehn Nationen hatten gemeldet, jeweils zehn Spieler waren erlaubt. Mehr passten auch nicht ins knapp geschnittene Clubhaus, wo das gesamte Programm des Nation Cups stattfand. So waren die Teams diesmal also auf sich alleine gestellt. Fans und Unterstützer die absolute Ausnahme.
Das deutsche Team, erfolgsverwöhnter Titelverteidiger, war mit hohen Erwartungen angereist.
Mit dabei waren Mannschaftskapitän Wolfgang Friederichs, Vize Uwe Bornemeier, Altmeister Klaus Pastor, Bastian Bleeck vom Köllen-Verlag, Filmemacher Andreas Bosbach und DMGG Präsident Jörg Schlockermann. Ergänzt wurde das Team von vier Vertretern der bayerischen Mediengolfer: Ralf Scheuerer, Johannes Rohde, Edgar Engert und der einzigen Dame Birgit Mehl.
Alles erfahrene Golfjournalisten, gestählt in zahlreichen internationalen Golfpartien. Ziel war die Titelverteidigung.
Dazu war es allerdings notwendig besser zu sein als die Gastgeber aus Holland, als Österreich, Spanien, Tschechien, England, Italien, Belgien, Spanien und die Schweiz.
Eine echte Herausforderung, denn die Gegner waren alle hochmotiviert und perfekt vorbereitet.
Sorgen machte Anfangs vor allem das Wetter. Die Prognose änderte sich fast stündlich und schwankte zwischen Starkregen, heftigem Sturm und Frühherbst bis hin zu strahlendem Sonnenschein und angenehmen 18 Grad. Am Ende gab es von Allem etwas. Zum Glück blieb es dabei durchgehend angenehm warm, so dass die Bedingungen nicht als Entschuldigung gelten konnten.
Der Nations Cup ist ja ein Teamwettbewerb. Am ersten Tag wird ein Zweierscramble gespielt, am zweiten Tag dann ein Vierer. Die Teamfindung war schnell erledigt.
- Friederichs/Pastor
- Bornemeier/Schlockermann
- Bleeck/Bosbach
- Scheuerer/Mehl
- Rohde/Engert
hießen die Paarungen die es richten sollten.
Das das schwer werden würde zeigte sich dann recht schnell. Andreas Bosbach verletzte sich noch beim Aufwärmen, andere gingen mit Schniefnase und Husten ins Rennen und die sonst das deutsche Team so kennzeichnende Leichtigkeit wollte sich nicht so recht einstellen. Zwar wurde durchaus solide gescort, aber das Momentum hatten diesmal die anderen Mannschaften auf ihrer Seite. Allen voran die Gastgeber aus Holland, die ihren Heimvorteil ausnutzen konnten und nach dem ersten Tag überraschend ganz knapp hinter den führenden Österreichern auf Platz zwei lagen. Den Bronzerang belegte Dänemark vor Tschechien.
Das Deutsche Team folgte mit insgesamt 13 Schlägen Rückstand auf dem sechsten Platz. Nicht das was geplant war, aber zumindest Rang drei lag noch in Reichweite. Dazu wäre aber eine echte Aufholjagd notwendig gewesen und die Anderen hätten schwächeln müssen.
Am zweiten Tag hieß es: Jeder spielt seinen Ball. Am Ende kommt das jeweils bessere Ergebnis in die Wertung. Ziel war es also möglichst dann zu schwächeln, wenn der Partner gerade sein bestes Golf spielt. Um es vorweg zu nehmen, das gelang den deutschen Teams leider nur phasenweise. Auch der zweite Tag erfüllte aus deutscher Sicht nicht die hohen Erwartungen. Auch diesmal wurden zwar solide Ergebnisse ins Clubhaus gebracht. Es reichte angesichts wirklich herausragender Leistungen der gegnerischen Nationen nicht für die erhoffte Attacke auf das Siegertreppchen. Überragend diesmal unsere Nachbarn aus Österreich, die auch den zweiten Wettkampftag dominierten und mit klarem Vorsprung vor den überraschend starken Dänen und Holländern den Nations Cup für sich entscheiden konnten. Dahinter wurde es dann extrem knapp. Tschechien, Italien die Schweiz und Deutschland trennten am Ende nur wenige Schläge. Was nichts daran änderte, dass Deutschland sogar noch einen Platz verlor (die Schweizer zogen noch vorbei) und mit Platz sieben sportlich nicht die Erwartungen erfüllen konnte.
Unabhängig davon war der Nations Cup auch diesmal wieder ein Zeichen für positive Völkerverständigung. Ein europäisches Projekt, das gerade auch in Zeiten politischer Umbrüche und Verwerfungen, ein Zeichen für Gemeinsamkeit und internationale Freundschaft setzt.
Im kommenden Jahr wird es wieder eine Journalisten-Europameisterschaft geben. Austragende Nation ist dann England. Die DMGG wird natürlich dabei sein. Ziel ist 2026 dann auch sportlich wieder ganz vorne anzugreifen.