Soll man den Platz des Mainzer Golfclubs einem Neuling beschreiben, dann gibt es viele mögliche Assoziationen. Interessant, spannend, besonders, „das ist doch kein Golfplatz“, Abenteuerspielplatz und vieles mehr.
Ganz bestimmt wird aber niemand von langweilig oder banal sprechen. Wer den Platz einmal gespielt hat, der wird sich ganz sicher an einige Löcher erinnern, an phantastische Aussichten, an tiefe Schluchten, steile An- und Abstiege, viel Wasser, jede Menge Tiere auf und neben den Fairways und vor allem auf den ersten Neun wenig Platz neben den Spielbahnen.
MGC Veteranen geben aber den Premierenspielern immer den gleichen und entscheidenden Tipp. „Nimm Bälle mit, viele Bälle. Du wirst sie brauchen“.
Zum Saisonauftakt der DMGG trat also bei fast perfektem Wetter eine wohlpräparierte Mischung aus zwanzig erfahrenen und vorgewarnten Mediengolfern und -golferinnen an. Einzig der kräftige und böige Wind deutete auf weitere Erschwernis hin.
Der erste Abschlag, fast harmlos dicht unter dem imposanten Clubhaus positioniert, markiert dann gleich die Messlatte für das was folgt. Dichte Vegetation wohin man schaut, Bäume mitten auf dem Fairway, und steile Abhänge neben den schmalen Auslaufzonen.
Offensive ist hier nicht das richtige Spielmittel. Zurückhaltend mit Eisen arbeiten die Devise. So wie auf den meisten Löchern im Mainzer Golfclub.
Auf keinen Fall gegen den Platz kämpfen, ihn nicht bezwingen, sondern mit ihm spielen, die Schikanen akzeptieren und die zwangsweise kommende Frustration nicht die Oberhand gewinnen lassen. Platzkenntnis ist ein echter Vorteil in Mainz.
Spätestens an Loch vier beginnt man dann aber den Platz doch langsam ins Herz zu schließen. Ein rund 260 Meter langes Par vier. Vom Abschlag zum Grün bestimmt 50 Meter Höhenunterschied. Longhitter haben eine gute Chance das Grün direkt zu erreichen. Spektakulär. Definitiv ein Loch für Unerschrockene. Gefühlt ist das Fairway sehr weit weg. Gerade für die Damen ist beherztes Zuschlagen überlebenswichtig. Nicht die letzte grandiose Spielbahn, aber sicherlich die an die Golfer als erstes denken wenn nach dem Mainzer GC gefragt wird. Die zweiten Neun erinnern dann deutlicher an einen klassischen Golfplatz, und bestechen vor allem mit tollen Fernblicken an den höchsten Punkten.
Das Gute am ersten Tag für die DMGGler, die Meisten hatten eine zweite Chance am Samstag. Dann mit mehr Insiderwissen über die Art und Weise den Platz zu meistern, mit mehr Demut im Gepäck und mit mehr Vorfreude auf einen der optisch/landschaftlich schönsten Golfplätze Deutschlands. Was nicht heißt, dass am Freitag nicht auch hervorragend Golf gespielt wurde. Samy Bahgat beispielsweise, war in der Nettowertung nicht zu schlagen, ist als Frankfurter aber auch ein profunder Kenner des Platzes. Der Lohn, 38 Nettopunkte, Unterspielung und Handicapverbesserung. Auf den Plätzen folgten Thomas Büttner und Olaf Schneider mit jeweils 34 Stablefordpunkten.
Auch die Bruttowertung ging an eine altgediente DMGG-Familie aus der erweiterten Region die den Platz schon kannten. Sandra (100 Schläge) und Oli Tzschaschel (82 Schläge) waren an diesem Freitag die Besten.
Anerkennender Applaus, klassische Messingenten, Spirituosen von DMGG Partner Fairway Monkeys, Golfbälle von Partner TaylorMade und edle Weine vom rheinhessischen Weingut Eppelmann. Es war viel Schönes geboten für die Besten, aber zum Glück nicht nur für diese. Die wirklich gute Mainzer Gastronomie verwöhnte mit Salat mit Wachtelbrust, knackigem Spargel, neuen Kartöffelchen, passenden und fein panierten Schnitzeln. Dazu flüssige Butter und Sauce Hollandaise. Zum Dessert gab es Schokolavakuchen mit Vanilleeis.
Ein echter Höhepunkt: Die von Sandra Tzschaschel organisierte Weinprobe. Das erwähnte Weingut Eppelmann verwöhnte mit einer wirklich erlesenen Auswahl aus Blanc de Noir Sekt, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Spätburgunder und Riesling und ausgesprochen kenntnisreichen Beschreibungen und Hintergrundstories aus dem regionalen Winzerleben.
Das Ganze gemischt mit ausgesprochen guter Laune der Teilnehmer, perfektem Service und einem traumhaften Clubhaus. Zusammengefasst: ein wirklich gelungener Einstieg in den DMGG Saisonauftakt, den Wolfgang Friederichs noch mit Informationen zum Modus des „Player of the Year“ Rennens abrundete, für den auch in diesem Jahr attraktive Preise ausgelobt wurden.
Erstmals im Angebot eine Saison Tombola für alle Turnierteilnehmer. Es geht um einen JuCad Trolley, vier JuCad Putter und zahlreiche weitere Preise, die beim Saisonfinale unter allen Besitzern eines oder mehrerer Tombolalose verlost werden. Lose gibt es bei jedem DMGG Turnier für zehn Euro pro Stück zu kaufen.
Die Fortsetzung des Saisonauftakts am Samstag folgte also mit mehr Erfahrung bei einigen der Teilnehmer, aber auch mit neuen Sportlerinnen und Sportlern die erst am zweiten Tag dazu stießen.
Das Wetter war am Samstag sogar noch besser, etwas weniger Wind, die Temperaturen ein bisschen wärmer. Wunderbare Bedingungen für Runde zwei. Mit diesmal 25 Aktiven am Start.
Die Erfahrungen des Vortags machten sich zügig bemerkbar. Am zweiten Tag wurde insgesamt meist etwas besser gespielt, was vielleicht auch dem etwas moderateren Wind geschuldet war.
Netto gab es diesmal drei Unterspielungen: Durch Uwe Bornemeier (37 Stableford Punkte), Lars Rosmanit (37 Stableford Punkte) und Jörg Schlockermann, der mit 38 Punkten die Nettowertung für sich entscheiden konnte.
Uwe Bornemeier war Brutto nicht zu schlagen. Sieben über Par bedeuteten den Sieg bei den Herren vor Dr. Wolfgang Friederichs und Martin Geiger.
Ihr gutes Ergebnis vom Vortag konnte Sandra Tzschaschel mit elf Bruttopunkten und dem zweiten Tagessieg bestätigen. Auf Platz zwei Dr. Sabine Muffert. Dritte wurde Karina Dyk.
Auf die nach zwei Tagen und 36 Loch doch durchaus erschöpften DMGGler wartete zum Abschluss ein deftiges Nudelbuffet, eine stimmungsvolle Siegerehrung und die Gewissheit, eine sehr lebendige Deutsche Medien Golf Gesellschaft mit einem aktiven neuen Vorstand erlebt zu haben.
Gibt es auch Kritik zu üben? Ja, die Spielgeschwindigkeit können wir insgesamt doch ein wenig erhöhen. Fünfeinhalb Stunden ist für die Berg und Tal Anlage in Mainz zwar nicht richtig schlimm, aber ein bisschen flotter sollten wir in Zukunft unterwegs sein. Unsere Partnerclubs werden es uns danken.
Weiter geht es am 14. Juni im Düsseldorfer Golfclub Kosaido beim Partnerturnier mit der IAJPG und dann mit unserem Medien Masters am 28./29.6. in Lich.