Pure Emotionen bei der Klubmeisterschaft

Für die eine ist es der unglaubliche 7. Sieg bei der DMGG-Klubmeisterschaft – Cornelia Nottebaum baut damit ihre Rekordserie aus – für den anderen ist es das erste Mal. Dass er die große, silberne Ente mit nach Hause durfte, war für Oliver Sequenz mehr als überraschend. Und was dieser Sieg für beide bedeutete, konnten alle DMGGler hautnah mitfühlen, doch dazu gleich mehr.

Zuerst der Blick auf die Ausgangslage. Der Golfsportclub Rheine/Mesum hat alles getan, um den Mediengolfern einen wie immer großartigen Rahmen zur Verfügung zu stellen. Wenngleich Geschäftsführer Gerd Rothfuchs einräumte, dass die Wasserknappheit und die Beschränkungen durch den Landkreis ein gewohntes Bewässern unmöglich machten, so waren doch die Bedingungen weit besser, als man es in vielen Clubs derzeit erlebt. Einem fairen Spiel stand also nichts mehr im Wege.

Das gab es dann auch, wovon Lambert Brosch, der mit den beiden Olivers im ersten Flight auf der Runde war, später schwärmte: „Es hat so einen Spaß gemacht, die zwei zu sehen, wie sie sich gegenseitig gepusht haben und ehrlich miteinander gefiebert hatten“, so der DMGG-Spielführer über die gut aufgelegten Sequenz und Tzschaschel.

Tatsächlich war beiden bis nach dem letzten Putt gar nicht bewusst, dass zwischen ihnen lediglich ein Brutto-Punkt entscheiden würde. Erst war Oliver Sequenz, der nach 12 Löchern +3 lag, stramm davon gezogen. Doch der Amen Corner des GSC haute dem einen Olli ab Bahn 13 einige Stöcke zwischen die Beine, während sich der andere Oli (Tzschaschel) im wahrsten Sinne aus den Stöcken befreien konnte.

„Wir hatten wirklich nicht drauf geschaut, wie genau wir zueinander liegen – nur ein Gefühl, dass es an der 18 richtig eng wurde,“ so beide Olivers nahezu unisono kurz nach der Runde. „Außerdem hatten wir ja keinen Schimmer, was hinter uns in den Flights abging.“ Als beide dann die letzte Bahn in Par gespielt hatten, war aber zumindest klar, dass nur noch einer aus den nachfolgenden Flights Olli Sequenz einholen konnte. Doch die +10 blieb an diesem heißen Tag auf nicht unbedingt leichtem Boden das Maß aller Dinge. Oliver Tzschaschel brachte eine beachtliche +11 ins Clubhaus, Dr. Wolfgang Friederichs kam mit 24 Bruttopunkten auf Platz 3.

Nicht ganz so eng und trotzdem spannend war das Titelrennen bei den Frauen. Cornelia Nottebaum, die bereits 2005 und 2006 in Rheine/Mesum triumphiert hatte, war mit 16 Bruttopunkten mal wieder einfach nicht zu schlagen. „Sie ist einfach eine ausgeglichene und ruhige Spielerin, die äußerst konstant ist“, so Mariska Hoffmann, die mit ihr auf der Runde war und nach eigener Aussage dank Conny mit zwei Punkten Rückstand Zweite im Klassement wurde: „Sie hat mich mit ihrem guten Spiel auch motiviert, selbst gut über den Platz zu kommen. Mit ihr zu spielen ist einfach toll…“

Das Sportliche getan, war es Abend dann umso emotionaler. Denn weder Conny Nottebaum noch Olli Sequenz hatten aus jeweiligen persönlichen Gründen erwartet, heute die große Ente mit nach Hause nehmen zu können. Zudem war es „eine Runde, wie sie vorbildlicher für dieses Spiel nicht sein konnte,“ so Olli über sein persönliches und freundschaftliches Battle mit Oli Tzschaschel, „das war genau das, wofür ich diesen Sport und seine Werte so liebe, dafür von Herzen Danke!“

Werte, die man am nächsten Tag auch wieder erleben durfte. Denn beim gemütlichen Texas-Scramble ging es wie gewohnt vor allem um eines: Spaß! Und den hatten alle, völlig ungeachtet der Ergebnisse. Zumindest zur Vervollständigung: den Netto-Sieg holte sich das Trio Helmut A. Metzen, Jupp Lentzen und Christian Hagedorn, der Bruttosieg ging an den Flight von Sandra Tzschaschel, Mariska Hoffmann und Oliver Sequenz.

Danke an dieser Stelle natürlich an alle Teilnehmer, aber vor allem an das großartige Team des Golfhotels. Es war wie immer: als würden wir nach Hause kommen…